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Geistliche Begleitung
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Geistliche Begleitung
auf der Ministrantenromwallfahrt

Impulse für Gruppen­leitungen

zur Begleitung von Ministranten und Ministrantinnen bei der  Wallfahrt nach Rom 2025

Begleitung

 

Zuhören – Gespräche führen – kompetent reagieren


In den folgenden Beiträgen findest du Erklärungen zu verschiedenen Begriffen rund um geistliche Begleitung sowie Anregungen und einige Übungen, die du entweder mit einem/r anderen Gruppenleiter: in oder mit deiner Gruppe machen kannst.

Über das Zuhören nachdenken

Warum über das Zuhören nachdenken?


Manchmal geht es uns gut, manchmal geht es uns schlecht. Oft tut es uns gut, mit anderen zu reden. Manchmal braucht es gar nicht viel mehr, als dass jemand aufmerksam zuhört. Ein kurzes Gespräch kann super hilfreich sein oder aber völlig daneben.

Nimm dir Zeit für eine kleine Übung:

 

Übung

An ein Gespräch denken

  • Denk an ein Gespräch, das dir gutgetan oder dir geholfen hat. Wie hat sich die andere Person verhalten? Was hat er/sie gesagt und getan? Was war es, das dieses Gespräch zu einem so guten Gespräch gemacht hat?
  • Und dann erinnere dich an ein Gespräch, das für dich unbefriedigend/frustrierend war. Wie hat sich dein Gesprächspartner/ deine Gesprächspartnerin verhalten? Was war es, das dieses Gespräch zu einem so unbefriedigenden/frustrierenden Gespräch gemacht hat?
  • Kannst du daraus Schlüsse ziehen, was für ein gutes Gespräch wichtig ist? Schreibe dir die wichtigsten Punkte auf!
  • Worauf möchtest du besonders achten, wenn du mit den Leuten aus deiner Gruppe sprichst?

Zuhören erleben

Geistliche Begleitung als Resonanzraum erleben



Wenn wir miteinander sprechen, ist es oft so, dass wir gar nicht so sehr mit unserem Gegenüber beschäftigt sind, als vielmehr mit anderen Dingen: Welche Antwort ich geben könnte, welche eigene Erfahrung mir plötzlich in den Sinn kommt, eine Geschichte, die ich dazu erzählen kann, ein eigener Ärger/eine eigene Freude/ein eigener Frust …

Hier ist eine Übung, die dir helfen soll, ganz bei deinem Gegenüber zu sein. Auf einfache Weise kannst du versuchen, Resonanzraum zu sein:


Übung:

  1. Du suchst dir eine Person, mit der du diese Übung machen willst. Sie dauert ca. 15 Min.
  2. Ihr haltet eine kurze Stille, in der ihr euch ein schönes Ereignis oder eine Erfahrung in Erinnerung ruft, über das ihr gern sprechen wollt. Wichtig ist, dass dieses Ereignis oder die Erfahrung mit Gefühlen verbunden sind.
  3. Macht euch aus, wer zu erzählen beginnen darf und wer als Erstes zuhört.
  4. Die Person, die zu erzählen beginnt, erzählt ihre Geschichte. Sie hat dafür 3 – 5 Min. Zeit. Die andere Person hört ganz still zu, ohne zu unterbrechen.
  5. Dann gibt die andere Person wieder, was sie gehört hat, und die erste Person hört nun ihre eigene Geschichte aus dem Mund der anderen Person.
  6. Ihr wechselt die Rollen und macht das Gleiche nochmal mit der Geschichte der anderen Person.
  7. Dann tauscht ihr euch kurz darüber aus: Wie ging es mir beim Erzählen und beim Zuhören? Wie war es, meine eigene Geschichte aus dem Mund der anderen Person zu hören? Angenehm? Überraschend? Irritierend? Habe ich dabei etwas Neues entdeckt?
  8. Wenn ihr diese Übung in einer Gruppe macht, könnt ihr euch im Plenum von euren Erfahrungen erzählen.

Geistliche Begleitung

Worum geht es und was bedeutet empathisch zuhören?


Was bedeutet geistliche Begleitung?
Worum geht es bei geistlicher Begleitung?

  • mit einem Bruder/einer Schwester, die ein klein wenig mehr Erfahrung hat, unterwegs zu sein bzw. sprechen zu können.
  • Als Begleiter/Begleiterin gehe ich an der Seite der anderen Person, folge ihrem Tempo, greife das auf, was die Person sagt. Ich versuche nicht, eigene Themen einzubringen.
  • Bei der geistlichen Begleitung kann es um alles gehen, was mit dem Glauben und dem Leben zu tun hat. Auch wenn wir als Begleiter:in den Gottesbezug immer mitdenken, kann alles Thema sein, was die begleitete Person gerade beschäftigt.
  • Geistliche Begleitung ist nicht Beratung, Coaching oder Therapie, sondern will einen Raum bieten, in dem die begleitete Person mehr in Kontakt kommen kann mit sich selbst und mit Gott.
  • In der geistlichen Begleitung kann die begleitete Person mit ihren Freuden, Fragen, Problemen und Schwierigkeiten und mit all ihren Gefühlen da sein, ohne dass sofort nach einer Lösung gesucht werden muss.

Was bedeutet empathisch zuhören?
Geistliche Begleitung als Resonanzraum.

Es geht darum, dass die begleitete Person mehr mit sich selbst, das heißt mit Gefühlen/Bedürfnissen/Sehnsucht/Ängsten etc. in Kontakt kommt.

  • Alles, was dafür hilfreich ist, ist gut; alles, was davon wegführt, sollte besser vermieden werden.
  • Ich muss als Begleiterin die andere Person bzw. ihre Geschichte nicht ganz verstanden haben, um gut begleiten zu können – nur so viel, wie hilfreich ist, um der anderen Person zu helfen, mehr mit sich in Kontakt zu kommen à ich muss nicht verstehen, sondern Verständnis haben.
  • Empathie kann sich durch kleine Gesten oder Bemerkungen ausdrücken.
    Der Filter für Fragen ist: Dient diese Frage mir (weil ich das interessant finde, meine Neugier befriedige etc.) oder dient sie der anderen Person (damit sie etwas entdecken kann, was sie so vielleicht noch nicht vollständig gesehen hat)? Wenn sie mir dient, besser bleiben lassen!
  • Nur Mut zum Spiegeln! Am besten in Form von Fragen anbieten: Kann es sein, dass du dich … fühlst? Oder: Das klingt anstrengend/hart/frustrierend/erleichternd etc.
  • Keine Angst vor falschen Vermutungen. Meist korrigiert das Gegenüber, ohne sich irritiert zu fühlen. Kann sogar der hilfreich sein, um der Sache besser auf die Spur zu kommen.

Vertrauen

Vertrauen wecken, eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen


Übung


Übung mit der Gruppe


eine Person verbindet sich die Augen und wird von einer anderen Person geführt: an der Hand/mit Hand auf der Schulter/nur mit Worten. Dann wechselt ihr. Anschließend tauscht ihr euch über eure Erfahrungen aus.

Übung


Gesprächsregeln für Austauschkreise vereinbaren

z. B.

  • ausreden lassen, nicht unterbrechen
  • wer spricht, der/dem wird zugehört
  • was gesagt wird, wird nicht kommentiert, kritisiert etc.
  • was gesagt wird, bleibt im Kreis und wird nicht anderen erzählt
  • jede/r darf über Gefühle sprechen
  • jede/r spricht für sich selbst
  • im Konfliktfall Ich-Botschaften verwenden

Unterscheidung der Geister

Die Bedeutung von "Unterscheidung der Geister"

 

Was bedeutet Unterscheidung der Geister?

  • Die äußere Welt um uns herum ist oft kompliziert. Aber die Welt, die wir in uns tragen, ist es oft nicht weniger: Da gibt es unterschiedliche Wünsche, Gefühle, Sehnsüchte, Ängste, Gedanken – sodass man sich manchmal gar nicht auskennt. Die „Unterscheidung der Geister“, ein Begriff des heiligen Ignatius von Loyola, will helfen, ein wenig Ordnung in dieses innere Chaos zu bringen. Ignatius sagt ganz einfach: Wer Gott sucht, der kann der Spur des Trostes trauen.
  • Trost bedeutet alles, was uns mit Gott und den Menschen verbunden fühlen lässt: Frieden, Freude, Gelassenheit, Energie, der Mut, etwas anzupacken, der Wunsch nach Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, Hoffnung …
  • Wenn eine Idee dich unter Druck setzt und in Stress bringt, dich misstrauisch und ängstlich macht, ist sie hingegen höchstwahrscheinlich nicht von Gott.

Übung


Anregung

  • nimm dir doch mal ein paar Minuten Zeit und versuche, diesen deinen „inneren Regungen“ nachzuspüren. Was findest du denn alles in dir drin?
  • Neugierig geworden? Dann such dir doch jemanden, mit dem du über deine Entdeckungen sprechen kannst!

Berufung

Was bedeutet das und wozu bin ich berufen?


Was bedeutet Berufung? Wozu bin ich berufen?

Übung

Stell dir vor, du bist 80 Jahre alt, sitzt in deinem Lehnstuhl, hast ein Kätzchen auf den Knien und eine Tasse Tee in der Hand. Du schaust auf dein Leben zurück und merkst, dass du zufrieden bist. Wie hast du gelebt? Was hat dich glücklich gemacht?

 

  • Berufung ist der Wunsch, ist die Idee Gottes nach einem gelingenden Leben für dich. Das heißt nicht, dass Gott einen vorgefertigten, festen Plan für dich hat, sondern dass er eine Sehnsucht in dich hineingelegt hat. Vielleicht hast du schon eine Ahnung, was dich begeistert und wo es dich hinzieht, vielleicht bist du auf der Suche, vielleicht macht der Gedanke an Entscheidungen dir ein wenig Angst.
  • Wo auch immer du stehst – es lohnt sich! Denn es geht dabei um nichts weniger als um die Frage, wie dein Leben gelingen kann. Nur Mut! Die Romwallfahrt ist voller inspirierender Geschichten, Personen und Anregungen. Mach dich auf den Weg, bleib dran, hör in dich hinein und auf Gott hin … und wenn du mal reden willst, sprich deine Gruppenleiter/innen an.

Grundkompetenz

Wie verhalte ich mich in bestimmten Situationen

 

Grundkompetenz: wie reagiere ich, wenn …
… etwas seltsam ist.

z.B. Sucht, Depression, Suizidgedanken, Familienkonflikt, Krankheit, Schmerzen, psychische Krise …

  • versuche, das Vertrauen der Person, der es schlecht geht, zu gewinnen.
  • frage feinfühlig und konkret nach, was los ist.
  • wenn die Person sehr aufgeregt ist oder es sehr bedrückend/beängstigend wirkt, versuche, sie möglichst zu beruhigen.
  • lass dich nicht darauf ein, zu versprechen, dass du nichts weitersagst.
  • Hab eine Liste mit Ansprechpartnern und Telefonnummern immer bei dir (wenn dir etwas unklar ist, melde dich bei deinen Fahrtverantwortlichen!).
  • besprich mit der Person, der es schlecht geht, zu wem sie gehen kann; ermuntere sie, das auch zu tun, und biete ev. deine Begleitung an.
  • Such dir nach dem Gespräch jemanden, mit dem du darüber reden kannst – wie es dir ging, welche Zweifel du hast, was jetzt zu tun ist etc.

Gruppen

 

Für die Gruppe / mit der Gruppe spirituelle Impulse setzen

gRUPPEN

Geeigneter Ort

Einen geeigneten Ort finden

Wie finde ich den geeigneten Ort?

  • Nebenplätze
  • Wenig Menschen
  • Schatten
  • Übergangszeiten nutze

Kurzer Moment der Stille

Eine Gruppe in die Stille führen


Anleitung


Wie führe ich eine Gruppe in die Stille?

Vorbereitung:
Sorge dafür, dass ihr einen Ort gefunden habt, wo ihr mehr oder weniger für euch sein könnt. Lass die Teilnehmer:innen sich in einem Kreis anordnen.

Atem wahrnehmen:
Bitte die Teilnehmer:innen die Augen zu schließen und sich eine Steh-/Sitzhaltung zu suchen, die für sie gerade bequem ist.

Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt lenken:
Bitte sie, nun da hinzuspüren, wo sie mit dem Körper den Boden berühren (schau hier gerne mal, wie deine Jugendlichen sitzen / stehen) und wie sie sich von dem Untergrund getragen fühlen. Führe die Aufmerksamkeit auf die Hände, wie sie sich berühren, wo sie aufliegen und auf die Umgebung – die Geräusche, die Gerüche.

Bitte sie, tief durch die Nase einzuatmen und langsam durch den Mund wieder aus. Wenn alle relativ ruhig sitzen, kannst du beginnen zu reden.

Gruppenaustausch

Fördere eine effektive und respektvolle Art der Kommunikation

Regeln
Deine Aufgabe als Gruppenleitung: Fördere eine effektive und respektvolle Art der Kommunikation. Die jungen Menschen sollen sich in diesem Rahmen sicher fühlen, über sich zu erzählen.

Respektvoller Umgang

  • Wir lassen einander ausreden
  • Wir kommentieren nicht, was die anderen sagen, jeder soll sich frei fühlen, seine Gedanken zu äußern ohne Kritik oder Verurteilung

Aktives Zuhören

  • Hört einander zu
  • Konzentriert euch aufeinander
  • Nonverbale Kommunikation beachten (Mimik, Gestik)
  • Respektiere unterschiedliche Sichtweisen

Vertraulichkeit

Was in der Gruppe geteilt wird, sollte innerhalb der Gruppe bleiben

Tagesrückblick

10-Minuten-Rückblick an einem ungestörten Ort


Tagesrückblick

Der Tagesrückblick ist eine kurze Gebetszeit am Ende des Tages, die helfen kann, die Schätze des Tages einzusammeln und die Spuren Gottes im vergangenen Tag zu suchen. Du kannst einen solchen Tagesrückblick ganz einfach für deine Gruppe anleiten.

Anleitung
Wir nehmen uns 10 Minuten Zeit und suchen einen ungestörten Ort, nehmen eine aufrechte Haltung ein, werden still und atmen dreimal bewusst aus.

Wir öffnen uns für Gott mit dem Kreuzzeichen:
 „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Dann bitte ich Gott, mich beim Rückblick zu leiten:
„Jesus, erhelle mit deinem milden Licht meinen vergangenen Tag.“

Dann schaue ich zurück:
 „Ich rufe mir den ersten Moment des Tages in Erinnerung, wie bin ich aus dem Bett gekommen? Dann das Frühstück, der Weg in die Stadt, das Morgengebet… etc. (füge hier den groben Tagesablauf deiner Gruppe ein, wenn du weißt, wo sie überall unterwegs waren). Was habe ich erlebt? Wen habe ich getroffen?

Am Ende des Tages breite ich den ganzen Tag vor Gott aus.“


Wenn der Tag nun so vor mir liegt, lasse ich noch einmal meinen Blick darüber schweifen und schaue: Was strahlt mir entgegen? Was war heute gut? Wofür bin ich dankbar? Ich suche eine Sache und danke dann in meinen Worten Jesus dafür:
 „Herr, ich danke dir für ...“

Dann lasse ich ein zweites Mal meinen Blick schweifen. Da gibt es auch Ungutes: Was war schwierig, schmerzhaft, verhakt? Das vertraue ich, so wie es ist, der Barmherzigkeit Jesu an:
 „Herr, in deine Barmherzigkeit lege ich …. und ….“

Jetzt wende ich noch meinen Blick dem kommenden Tag zu.
 „Herr, segne, was kommt.“

Das Heute und Morgen lege ich mit Jesus dem Vater ans Herz und bete:
 „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name ...“

 Zum Abschluss berge ich mich wie in einem Mantel mit dem Kreuzzeichen im dreieinigen und mich liebenden Gott:
 „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Rom

7 Alltägliche Orte

 

Alltäglich Orte an denen wir anhalten

Brunnen

Wonach dürste es mich?

Um einen Trinkbrunnen.
Brunnen gibt es in Rom Tausende. Alleine 2.500 sogenannte Nasoni, wie wir ihn hier sehen. Aus diesen Trinkbrunnen läuft Tag und Nacht Wasser. Gerade in den heißen Tagen ist es gut, sich regelmäßig mit Wasser zu versorgen. An einem Brunnen findet Begegnung statt. Menschen kommen zusammen, auch wenn sie sich nicht kennen. Sie warten, bis sie an der Reihe sind. Vielleicht kommen sie auch ins Gespräch.

In einer bekannten Bibelstelle im Johannesevangelium (Joh 4,1ff) trifft Jesus an einem Brunner auf eine Samaritanerin. Sie ist verwundert. Jesus, als Jude, bittet sie, die Samaritanerin, um etwas zu trinken. Diese beiden Gruppen haben normalerweise nicht miteinander gesprochen. Nach einem längeren Dialog fällt ein entscheidender Satz, den Jesus der Frau sagt:

„Wer aber von dem Wasser, [dieses Brunnens] trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“
(Joh 4,14)

Wir sollten jetzt unsere Trinkflaschen mit Wasser auffüllen. Während wir darauf warten, dranzukommen, kannst du die Gelegenheit nutzen. Du kannst mit Jesus ins Gespräch kommen.

  • Wonach dürstet es dich gerade?
  • Was fehlt dir im Leben?
  • Wonach sehnst du dich?
  • Was ist gerade dürr, unschön, traurig?
  • Wo würdest du dir seine Gegenwart, seine Kraft und sein „mit dir“ wünschen?

Die Brunnen in dieser Woche können dich immer wieder daran erinnern, dass Jesus sich ein lebendiges, frohes Leben für dich wünscht.

Eisdiele

Was möchte ich bewusster verkosten?

 

Vor einer Eisdiele eurer Wahl.
Endlich Eis! Eine Romreise ohne Eis geht gar nicht. Wenn ich dann vor all den Sorten stehe, dann wird es aber schwierig. Welche Sorte soll ich probieren? Soll ich den ganz klassischen Geschmack Vanille nehmen oder einen besonderen wie Honig mit schwarzem Pfeffer wählen? Und wie viele Sorten möchte ich ausprobieren? Ein, zwei, drei, vier oder noch mehr?

Ignatius von Loyola, ein wichtiger Heiliger der Kirche, sagte einmal:
„Nicht das Vielwissen sättigt die Seele und befriedigt sie, sondern das Verspüren und Verkosten der Dinge von innen her“.

Dieser Satz, für die Eissorten angewandt, ist ziemlich einfach. Wenn ich zu viele Eissorten auf einmal probiere, verliere ich bald meinen Geschmackssinn. Im schlechtesten Fall wird mir übel. Der Spruch ist aber für das Leben gedacht und dort meint es so viel wie: „Bleibe bei einer Sache und lass diese auf dich wirken. Nimm sie mit allen Sinnen wahr. Lass dich von der Sache, von dem Gespräch, der Geschichte oder der Situation berühren.“
Denn auch im Leben gilt: Oft ist weniger mehr.

Wenn du dir nun ein Eis kaufst, dann überlege mal.

  • Wo in deinem Leben machst du deine Waffel, deinen Becher zu voll?
  • Wo überforderst du dich und was sind die Gründe dafür?

Und wenn du dein Eis isst, dann überlege mal:

  • „Was möchte ich in Zukunft bewusster wahrnehmen, verkosten und mehr Aufmerksamkeit schenken?“

Hitze und Schatten

Wo sehne ich mich nach Ausgeglichenheit?

Ein Park unter Bäumen oder ein Innenhof, der Schatten spendet.


Nur raus aus der Sonne. Der Schatten tut gut. Hier kann man durchschnaufen und sich wieder etwas ausruhen. Im Winter wünschen wir uns Sonnenschein. Doch jetzt ist es zu sonnig. Wir suchen Schutz im Schatten der Bäume oder Häuser.

Im Leben gibt es auch hitzige Zeiten. Die Stimmung ist aufgeheizt, die Gemüter sind erhitzt und ich brodle innerlich. Dann sehne ich mich nach Schatten. Manchmal rede ich mit Freunden, um Dampf abzulassen. Ein andermal hilft mir Sport, um mich auszupowern. Oder ich bete, um zur Ruhe zu kommen.

Im Buch Jesaja wird Gottes Gegenwart so beschrieben.
„Du bist der Schutz für den Schwachen gewesen, / der Schutz für den Armen in seiner Not, eine Zuflucht vor Unwetter, / ein Schatten vor glühender Hitze.“
(Jes 25,4)

Vielleicht nimmst du dir einen Augenblick Zeit und überlegst.

  • In welchen Situationen wünschst du dir Gottes Schatten vor der glühenden Hitze besonders?
  • In welchen Lebenssituationen brodelt es in dir?
  • Wann wäre es gut, wenn du Gottes „Mit dir“ als kühlender Schatten spüren könntest?

 

Ruhiger Ort

Was passiert gerade in meinem Leben?

 

Ein Platz der abseits der Hauptplätze liegt.


Vor kurzem waren wir noch auf einem lauten, überfüllten Platz. Ein oder zwei Seitenstraßen weiter befinden wir uns jetzt an einem ruhigen Ort. In Städten, wie Rom, sind Gegensätze oft besonders deutlich zu spüren. Einerseits laut und pulsierend, andererseits ruhig und still. Diese Gegensätze machen den Reiz aus. Eine Stadt, die bloß laut oder ausschließlich still ist, wäre nicht attraktiv.

Im Leben geht es mir auch immer wieder so. Ich liebe es, wenn viel los ist,
wenn ich Menschen treffe, auf Partys gehe und Dinge voranbringen kann. Wenn es aber dann zu viel wird, dann sehne ich mich nach ruhigeren Phasen. Zeiten, an denen ich für mich sein kann und mal nichts machen muss.

  • Wenn ihr auf euer Leben blickt, welche Phasen haben die Oberhand?
  • Sind es die beschaulichen und ruhigen Plätze, wie dieser, oder sind es die lauten und vollen, wie wir sie gerade erlebt haben?
  • Wie geht es dir damit? Sind sie gut ausgeglichen oder wünschst du dir mehr von dem einen oder mehr von dem anderen?

Egal, wie es mir gerade in meinem Leben geht, ich kann mir immer wieder Oasen des Andersseins einbauen. Gerade in lauten Situationen, die mich vielleicht sogar überfordern wollen, kann ich mir Gottesgegenwart sicher sein. Er ist „mit mir“ und begleitet mich, gibt mir Halt und Sicherheit.

In vielen Bibelstellen zieht sich Jesus an einen ruhigen Ort zurück, um zu beten. Er kommt mit Gott ins Gespräch und dies meist nach anstrengenden Momenten in seinem Leben. Nehmt euch jetzt auch mal einen Augenblick Zeit. Denkt kurz darüber nach, was ihr heute schon erlebt habt. Fühlt in euch hinein. Fragt euch:

  • Was passiert gerade in meinem Leben?
  • Was möchte ich von Gott für mein Leben erbitten?

Vor einer U-Bahn-Fahrt

Was ist mein (Lebens)Ziel?

 

An einer U-Bahn Station, ohne andere Fahrgäste zu behindern.


Als Wallfahrer/innen sind wir unterwegs. Mit dem Bus nach Rom und in Rom zu Fuß von einem Ort zum anderen. Auf diese Weise kann man viel sehen und tolle Eindrücke sammeln. Viele Kilometer sind wir gelaufen und es liegen Anstrengungen hinter uns. Manchmal sind wir über die Hügel gegangen. Dann haben wir Bauwerke umrunden müssen, damit wir an unser Ziel kommen konnten.

Und jetzt wollen wir eine weitere Möglichkeit nützen von A nach B zu kommen. Es ist die Metro. Wir steigen in den Untergrund und kommen unkompliziert und ohne Anstrengung an unser Ziel. Ohne Anstrengung, aber auch ohne viel Kontrolle. Wir steigen ein und müssen hoffen, dass es die richtige Bahn, in die richtige Richtung ist. Außerdem müssen wir uns auf das Können der Fahrer verlassen, dass sie uns sicher von A nach B bringen.

Ich möchte die Fahrt mit der U-Bahn mit meinem Leben vergleichen. Zugegeben etwas gewagt, aber für mich passend.

Im Leben habe ich nicht immer alles in der Hand. Ich habe es nicht in der Hand, wohin mich das Leben bringt. Zwar kenne ich meinen Ausgangspunkt und habe ein Ziel vor Augen, doch dazwischen passiert so viel. Viele Menschen begleiten mich. Menschen, die ich gut kenne, wie unsere Gruppe. Andere kenne ich überhaupt nicht. Sie sind mit mir in der Bahn des Lebens. Sie stiegen im gleichen Ausgangspunkt ein oder sind bereits in der Bahn, haben die gleiche Zielstation oder fahren noch weiter. Ich weiß nicht viel von ihnen und doch bin ich mit ihnen verbunden.

Wenn du nun in die Bahn einsteigst, dann überlege dir mal, was ist gerade dein Ausgangspunkt im Leben? Was sind deine Weggefährten und was ist dein Zielpunkt? Vielleicht hast du lediglich eine vage Vorstellung, wie dieses Ziel aussieht. Das ist normal, weil du bisher nicht dort warst. Vielleicht hat dir jemand davon erzählt. Oder du hast darüber gelesen.

Überlege dir auch: Was ist so ein Lebensziel, das du hast? Es muss ja nicht das ganz große Ziel sein. Vielleicht magst du mit jemandem darüber sprechen oder du nutzt die Zeit in der Bahn, einfach mal darüber nachzudenken. Es gibt einen schönen Psalm, den ich dir gerne mit auf den Weg geben möchte. Darin wird klar, dass es nicht darauf ankommt, wie wir unterwegs sind. Wir können sicher sein, dass unser Gott, der „mit uns“ ist, es gut mit uns meint.

Psalm 121: Ein Lied für die Wallfahrt.

Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: *
Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom HERRN, *
der Himmel und Erde erschaffen hat.

Er lässt deinen Fuß nicht wanken; *
dein Hüter schlummert nicht ein.

Siehe, er schlummert nicht ein und schläft nicht, *
der Hüter Israels.

Der HERR ist dein Hüter, *
der HERR gibt dir Schatten zu deiner Rechten.

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden *
noch der Mond in der Nacht.

Der HERR behütet dich vor allem Bösen, *
er behütet dein Leben.

Der HERR behütet dein Gehen und dein Kommen *
von nun an bis in Ewigkeit.

Vor einer Warteschlange

Wie gehe ich mit Stillstand um?

 

Warteschlangen gibt es an diesen Tagen mehr als genug.


Jetzt heißt es warten. Wie viele andere wollen auch wir hier rein. Warten gehört zu einer Wallfahrt dazu. Wir warten, bis es losgeht. Dann brauchen wir Geduld, bis wir in Rom angekommen sind. Dann heißt es warten, bis ich mein Zimmer habe

Ich brauche Geduld und Vertrauen, dass alles gut wird. Das Warten hat etwas Ungewisses. Ich weiß nicht, was mich erwartet. Passt die Wallfahrergruppe, das Zimmer oder ist die Sehenswürdigkeit das Warten wert

Im Leben heißt es auch warten und erwarten. Ich erwarte die Ferien, den Geburtstag, das nächste Fest. Und meist mit der Ungewissheit, wie wird es

Das Leben ist halt keine Pauschalreise, wo ich alles schon kenne. Nein, es ist das Schöne am Leben, dass ich immer etwas Neues sehen werde. Manchmal passt es. Ein andermal bin ich enttäuscht und dann werden meine Erwartungen übertroffen.

  • Wie geht es dir mit dem Warten?
  • Bist du eher ungeduldig?
  • Mahlst du dir aus, was alles passieren könnte?
  • Freust du dich auf das Zukünftige?


Vielleicht nützt die Wartezeit nicht nur als Übergang, sondern als eine bewusste Zeit des Gesprächs. Du kannst mit meiner/m Mitwallfahrer/in oder mit Gott ins Gespräch kommen. Ich wünsche dir eine gute Wartezeit.

Am Tiber

Wo komme ich mit Gott ins Gespräch?

 

Am Ufer des Tiber, z.B. die Tiberinsel.


Städte mit Flüssen haben etwas Besonderes. Menschen sitzen am Ufer und machen Mittagspause oder genießen den Feierabend. Außer bei Hochwasser beruhigen mich Flüsse.

Ich lasse meine Gedanken gerne treiben, wenn ich einen Fluss betrachte. Welche Gedanken ziehen an mir vorbei, wie Blätter oder Äste, die das Wasser an mir vorbeitragen. Gut ist es, wenn ich die Gedanken nicht anhalte, sondern sie einfach weitertreiben lasse. Sonst würden sie sich aufstauen wie Treibgut.

Ich lade dich ein, deine Gedanken auch ziehen zu lassen und sie nicht festhalten zu wollen. Schau auf das Wasser und lass den Gedanken freien Lauf. Wenn sich ein Gedanke anheften möchte, dann lass es zu, dass er weiterziehen darf. Wir sollten versuchen, zur Ruhe zu kommen. Trotz der vielen Eindrücke, die wir gerade erhalten, sollten wir uns auf uns selbst konzentrieren. Blick nur auf den Fluss. Ich werde jetzt still sein und dieser Stille Raum geben. Nach einer gewissen Zeit werde ich die Stille mit einem Bibelvers abschließen.

(Stille je nach Erfahrung der Ministranten länger oder kürzer gestalten)

Psalm 116,4-9

Ich rief den Namen des HERRN: *
Ach HERR, rette mein Leben!

Gnädig ist der HERR und gerecht, *
unser Gott erbarmt sich.

Arglose behütet der HERR. *
Ich war schwach, er hat mich gerettet.

Komm wieder zur Ruhe, meine Seele, *
denn der HERR hat dir Gutes erwiesen.

Ja, du hast mein Leben dem Tod entrissen, *
mein Auge den Tränen, meinen Fuß dem Straucheln.

So gehe ich meinen Weg vor dem HERRN *
im Land der Lebenden.

In der Wallfahrtswoche sind stille Momente oft schwer zu finden. Doch sie sind wichtig. Sie helfen uns, Kontakt mit Gott aufzunehmen. Ich bitte euch, jeden Tag solch einen Moment zu suchen.

Das Heilige Jahr

Das Heilige Jahr – Zeit der offenen Türen und der Gnade


Ein Heiliges Jahr ist eine besondere Zeit der Gnade, die die Kirche in regelmäßigen Abständen ausruft. Es ist eine Einladung zur inneren Erneuerung, zur Umkehr und zur Vertiefung der Beziehung zu Gott. Zeichenhaft wird dies durch die Öffnung der Heiligen Pforten sichtbar – Tore, die den Weg in eine tiefere Gemeinschaft mit Gott und den Menschen symbolisieren.

Doch das Heilige Jahr ist mehr als ein Ritus: Es ist ein geistlicher Weg, den jeder persönlich beschreiten kann. Die in diesem Heft versammelten Orte – ob aus Stein oder aus Geist – stehen alle unter diesem großen Dach des Heiligen Jahres. Sie laden ein, Stationen der Hoffnung, der Barmherzigkeit und der Berufung zu entdecken – mitten in Rom, aber auch mitten im eigenen Leben.

7 Orte im Heiligen Jahr

Heilige Pforte des Petersdoms 

Zeichen der Barmherzigkeit Gottes

Ort: Basilika St. Peter im Vatikan

Erklärung:
Die Heilige Pforte des Petersdoms ist vielleicht das stärkste Symbol für die Barmherzigkeit Gottes im Herzen der Weltkirche. Nur in einem Heiligen Jahr wird diese Tür geöffnet – eine symbolische Einladung an alle Gläubigen, das eigene Leben zu überdenken, Umkehr zu suchen und neu in die Beziehung zu Gott einzutreten. Die schwere Bronzetür zeigt in eindrucksvollen Bildern Szenen aus dem Evangelium, in denen Gottes Barmherzigkeit sichtbar wird: der verlorene Sohn, der gute Hirt, Jesus, der die Sünden vergibt.
Das Durchschreiten dieser Pforte wird zum Zeichen einer inneren Reise – hin zu Versöhnung, Heilung und Neuanfang.

Geistlicher Impuls:
„Was will ich loslassen, was hinter mir lassen, wenn ich durch diese Tür gehe? Welche Vergebung – von Gott, von anderen, von mir selbst – brauche ich?“
„Herr, öffne mir die Tür zu deinem Herzen. Lehre mich, mich selbst in deiner Barmherzigkeit zu sehen.“

Heilige Pforte der Lateranbasilika 

Zurück zu den Wurzeln des Glaubens

Ort: San Giovanni in Laterano

Erklärung:
Die Lateranbasilika ist die eigentliche Kathedrale des Papstes – als Bischof von Rom. Sie trägt den ehrwürdigen Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises“. Wer durch ihre Heilige Pforte schreitet, betritt nicht nur ein imposantes Bauwerk, sondern tritt symbolisch in die Urkirche ein – an den Ort, an dem sich die ersten christlichen Gemeinschaften Roms versammelten.
Die Lateranbasilika erinnert an die eine, weltumspannende Kirche, gegründet auf dem Bekenntnis zu Jesus Christus. Ihre Heilige Pforte fordert heraus: Was ist der Grund meines Glaubens? Bin ich auf festem Fundament gebaut?

Geistlicher Impuls:
„Worauf stütze ich mein Leben? Was trägt mich, wenn alles andere wankt? Und: Wo ist mein Platz in der Kirche?“
„Herr, durch diese Tür will ich zurückkehren zu dir, zur Quelle meines Glaubens. Baue du mein Leben auf deinem Wort.“

Heilige Pforte von Santa Maria Maggiore

Die Tür der Mutter

Ort: Basilika Santa Maria Maggiore

Erklärung:
Diese prachtvolle Basilika ist der Gottesmutter Maria gewidmet – der Frau, die das göttliche Wort in sich aufgenommen und in die Welt gebracht hat. Ihre Heilige Pforte lädt ein, sich der Gegenwart Mariens zu öffnen, die als Mutter der Kirche jeden Menschen begleitet.
Die Basilika beherbergt die berühmte Ikone „Salus Populi Romani“, die Maria als schützende Fürsprecherin zeigt. Wer hier durch die Heilige Pforte tritt, darf sich getragen wissen von einer mütterlichen Liebe, die stärkt, tröstet und neu zum Leben führt. Es ist ein Ort für alle, die Schutz, Wärme und Hoffnung suchen.

Geistlicher Impuls:
„Wo in meinem Leben sehne ich mich nach Geborgenheit, nach Trost? Was bedeutet es für mich, Gott auch im weiblichen, mütterlichen Bild zu begegnen?“
„Maria, du hast Ja gesagt zum Leben – hilf auch mir, in meinem Leben das Ja Gottes zu entdecken und zu bejahen.“

 Heilige Pforte von San Paolo fuori le mura 

Der Ruf zur Sendung

Ort: Basilika Sankt Paul vor den Mauern

Erklärung:
Die Basilika steht über dem Grab des Apostels Paulus – des großen Missionars, der das Evangelium weit über die Grenzen Israels hinausgetragen hat. Seine Lebensgeschichte war eine Geschichte der Wandlung: vom Verfolger zum Verkünder, vom Feind zum Bruder in Christus.
Wer durch die Heilige Pforte von San Paolo fuori le mura tritt, betritt einen Raum des Zeugnisses, des Aufbruchs und der Berufung. Die Pforte ist Einladung, dem eigenen Auftrag im Leben nachzuspüren – vielleicht auch neue Wege zu wagen im Vertrauen, dass Christus uns sendet wie Paulus.

Geistlicher Impuls:
„Wozu bin ich gesandt? Was ist meine Berufung – im Kleinen wie im Großen? Habe ich den Mut, neue Wege im Glauben zu gehen?“
„Heiliger Paulus, bitte für mich – dass ich nicht nur höre, sondern auch gehe. Dass ich lebe, was ich glaube.“

Der Generalablass

Die geöffnete Tür zur Gnade

Ort: In der Tiefe des Herzens und durch den Gang durch die Heiligen Pforten

Erklärung:
Der Generalablass ist ein besonderes Geschenk der Kirche im Heiligen Jahr. Wer ihn empfängt, erfährt einen tiefen Ausdruck göttlicher Barmherzigkeit: die Vergebung der zeitlichen Folgen der Sünde. Dieser Ablass ist nicht „magisch“, sondern Ausdruck einer Haltung – der Umkehr, des Gebets, der Barmherzigkeit gegenüber anderen. Die Kirche lädt dazu ein, durch Beichte, Kommunion, Gebet und Werke der Liebe das Herz für Gottes Gnade zu öffnen.

Geistlicher Impuls:
„Bin ich bereit, mich der Tiefe der Gnade Gottes zu öffnen? Wo brauche ich Reinigung, Heilung, Neuanfang?“
„Herr, hilf mir, frei zu werden – durch dein Erbarmen, das mir in der Kirche begegnet.“

Das Herz jedes jungen Menschen –

Ein heiliger Ort


Ort: Im Herzen der Jugend, überall, wo junge Menschen Hoffnung tragen

Erklärung:
Papst Franziskus erinnert in Christus Vivit an die Heiligkeit des Inneren eines jungen Menschen:

„Das Herz eines jeden jungen Menschen muss daher als ein ‚heiliger Boden‘ betrachtet werden, der Samen göttlichen Lebens in sich birgt und vor dem wir ‚unsere Schuhe ausziehen‘ müssen, um uns dem Geheimnis annähern und es vertiefen zu können.“ (CV 67)
Dieser Gedanke eröffnet einen Raum ehrfürchtiger Begegnung – nicht nur mit der Jugend, sondern mit dem Leben selbst, wie es in jedem heranwachsenden Menschen pulsiert. Es ist ein Aufruf zur Demut, zum Zuhören und zur Ermutigung.
Geistlicher Impuls:
„Wie begegne ich jungen Menschen? Höre ich, sehe ich, ehre ich das Heilige in ihnen?“
„Herr, lehre mich, das Leben in seinen Anfängen zu schützen – und heilige Orte auch im Alltag zu erkennen.“

Grab des heiligen Philipp Neri

Die Heiterkeit der Heiligen

 

Ort: Kirche Santa Maria in Vallicella („Chiesa Nuova“)

Erklärung:
Der heilige Philipp Neri, Apostel von Rom, war bekannt für seine Fröhlichkeit, seine Spontaneität und seine tiefgründige, einfache Spiritualität. Inmitten des Trubels Roms lebte er ein Leben voller Nähe zu den Menschen – besonders zu den Armen und den jungen Leuten. Sein Grab ist ein Ort der inneren Freude, aber auch der Herausforderung: ein Heiliger, der zeigt, dass Heiligkeit nicht Ernst bedeutet, sondern Echtheit, Humor und Liebe.

Geistlicher Impuls:
„Lebe ich meinen Glauben mit Freude? Bin ich ein Mensch, bei dem andere aufatmen können?“
„Philipp Neri, lehre mich, Gott mit einem fröhlichen Herzen zu dienen.“

7 besonder Orte in Rom

Die Kirche Santa Prassede

Wo glänzt mein Leben golden?

Adresse
Kirche Santa Prassede, Via di Santa Prassede 9, 00184 Rom
Öffnungszeiten
täglich 7:00 – 12:30 Uhr und 16:00 – 18:00 Uhr

Der Ort: eine Hinführung

vor der Kirche

Wir sind hier bei der Kirche Santa Prassede – sie ist von außen aber so unscheinbar und so in die Häuser hineingebaut, dass man sie gar nicht so leicht findet. An diesem Ort gibt es vermutlich schon ganz frühe christliche Wurzeln; die erste Kirche an dieser Stelle wurde wohl im 4. Jahrhundert erbaut. Wenn wir hineingehen und die Kirche anschauen, können wir hinter dem Altar die Mosaiken auf den beiden Bögen in der Apsis bewundern.

(in der Kirche, wenn die Gruppe die Bögen der Apsis angeschaut hat)
Das ganz besondere dieser Kirche ist aber noch etwas Anderes – und wieder nicht so leicht zu entdecken: die Kapelle des Heiligen Zenon in etwa in der Mitte auf der linken Seite der Kirche.

Vorlesen
(Außen am Kapelleneingang gibt es einen kleinen Automaten, der gegen Münzgeld das Licht in der Kapelle anknipst – eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.)

Geht nun in die Kapelle hinein, lasst euren Blick schweifen und vor allem nach oben wandern. Lasst euch Zeit, um die Bilder und die Farben wahrzunehmen … und das Gold auf euch wirken zu lassen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Gold bedeutet in der Sprache von byzantinischen Ikonen und Mosaiken nicht nur, dass es sich hier um etwas sehr Wertvolles handelt. Der komplett goldene Hintergrund soll von Gottes Dasein und Wirken erzählen, davon, dass alles, was hier dargestellt wird und ist, sich auf dem allgegenwärtigen Hintergrund Gottes abspielt und sinnlich gegenwärtig ist. Alles ist umgeben durch die goldene Unvergänglichkeit Gottes. Wie die Luft, die wir atmen und die uns umgibt, die einfach da ist und für unser Leben notwendig ist, auch wenn wir sie die meiste Zeit gar nicht wahrnehmen. Schaut euch in Ruhe in diesem Paradiesgarten, wo Gott allgegenwärtig und unvergänglich golden aufscheint, um. In welchen Situationen merkt ihr, dass euer Hintergrund golden ist? Wo glänzt euer Leben? Gibt es Momente in eurem Leben, die so besonders sind, dass ihr den Eindruck habt, die Ewigkeit zu berühren? Im Deutschen sagen trifft das Wort „Sternstunden“ dafür am ehesten zu. Wann waren eure persönlichen Sternstunden, die aufgeleuchtet sind?

Ideen für den Besuch

  • Trefft euch vor dem Eingang der Kirche und lies den ersten Absatz der Hinführung. Dann dürfen alle hineingehen und die Kirche erkunden. Vielleicht entdecken sie das große Apsis-Mosaik.
  • Trefft euch am Eingang zur Zenon-Kapelle. Gut wäre es – wenn es sonst keine Touristen gibt, die das tun – einen Euro zu investieren, sodass das Licht angeht. Die Ministrant:innen sollen nun in Stille in die Kapelle gehen und sich in Ruhe umschauen.
  • Jede und jeder kann sich jetzt einen Ort in der Kirche suchen und über die Frage nachdenken.
  • Dann trefft ihr euch für einen kurzen Austausch in (Klein)-Gruppen und/oder für die gemeinsame Aktion.

Konkrete Anregung für eine Aktion in der Gruppe

Trefft euch noch einmal vor der Zenon-Kapelle. Die Minis dürfen noch einmal in die Kapelle gehen und sich gegenseitig so in der Kapelle fotografieren, dass der Kopf oder Oberkörper vor dem goldenen oder bunten Mosaik-Hintergrund sichtbar wird. Stellt nun die Fotos in eure (Whatsapp)-Gruppe mit dem Satz: Mein Leben glänzt, wenn …

San Pietro: Das Mosaik im Atrium

Wo finde ich Halt?

Der Ort: eine Hinführung

am Petersplatz

Wir stehen jetzt an einem der wichtigsten und bekanntesten Orte Roms, dem Ort, an dem der Apostel Petrus begraben ist und verehrt wird.
Im 16. Jh. wurde über dem Ort des Petrus-Grabes eine neue Kirche erbaut. Michelangelo war einer von vielen Bauherren dieser Kirche und wollte eigentlich ein griechisches Kreuz als Grundform für die Kirche, d. h. ein Kreuz mit vier gleichlangen bzw. gleich kurzen Seiten. Seine Kuppel sollte als Blickfang eigentlich alles überragen. „Eigentlich“, weil dann ein späterer Baumeister das Langhaus und die Fassade anfügte, die, wenn man vor dem Dom steht, die Kuppel völlig verschwinden lässt. Erst 100 Jahre später plante dann Lorenzo Bernini den Petersplatz mit den Kolonaden, um von der gewaltigen Fassade abzulenken. Eine Ironie der Geschichte: Eigentlich wurde Michelangelos majestätische Konzeption durch den späteren Baumeister „verhunzt“: Wäre dies aber nicht geschehen, wäre danach dann dieser wunderbare Platz wahrscheinlich nie entstanden. Hier ist irgendwie alles riesig. Auf den Platz passen 300.000 Menschen, in den Dom 20.000, und schon die Weihwasserbecken im Inneren erscheinen wie kleine Badewannen. Der Dom ist 211 Meter lang und die Kuppel mehr als 136 m hoch. Wir gehen nun aus der Hitze des Platzes weg hinauf zum Eingang der Basilika bis in die Vorhalle. Die Vorhalle ist so groß, dass so manche Kirche darin Platz hätte. Dort schauen wir uns jetzt ein Detail an. Wenn ihr vor dem mittleren Haupteingang in die Basilika steht, blickt nun bitte hinter euch, d. h. in Richtung Petersplatz und dann nach oben. Dort werdet ihr ein Mosaik vom Seegang Jesu entdecken.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Das Mosaik erzählt die Geschichte vom Sturm auf dem See. Manchmal geht es im Leben einigermaßen ruhig und friedlich zu, manchmal brechen gewaltige Stürme über uns herein. Welche Stürme habt ihr denn in eurem Leben schon erlebt? Petrus, der zu Jesus kommen will und aus dem Boot steigt, ist zuerst sehr mutig, dann aber verliert er den Mut und wird von Jesus gerettet. Was hat euch mutig sein lassen? Und wer oder was hat euch geholfen, wenn ihr selbst nicht weiterwusstet?

Ideen für den Besuch

  • Wenn ihr auf dem Platz steht, nehmt euch die Zeit, die kleine Hinführung zu lesen und tauscht euch über eure Eindrücke aus. Mögliche Formulierungen können sein: Mir gefällt, dass … mir fällt auf, dass … Ich wundere mich, dass … mich beeindruckt, dass …
  • Dann geht (ev. durch die Sicherheitskontrolle, wenn ihr sie noch nicht vorher passiert habt), die Stufen hinauf zum Eingang der Basilika. Lasst, bevor ihr in die Vorhalle tretet, noch einmal euren Blick über den Petersplatz schweifen
  • Nehmt euch Zeit gemeinsam das Mosaik in der Vorhalle zu betrachten, ein paar Momente für die persönliche Reflexion (und eventuell einen Austausch über die Fragen).
  • Zieht euch in eine Ecke der Vorhalle zurück und probiert den Bibliolog mit dem Bibeltext
  • Vereinbart, wie ihr euch die Basilika anschauen wollt (gemeinsam oder allein) und wie viel Zeit ihr euch dafür nehmen wollt

Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Bibliolog

(Bibliolog ist eine Methode der Bibelarbeit. Auf ganz einfache Weise können die Teilnehmenden in die biblische Geschichte einsteigen, sodass die Geschichte noch greifbarer und persönlicher wird. Der Bibliolog funktioniert gut in einer Gruppe von 5 bis 10 Leuten und du brauchst dafür in etwa 15 Min.)

(Einstieg)
Wir haben uns das Bild von dem Sturm auf dem See angeschaut und wollen nun noch ein wenig mehr in die Geschichte einsteigen. Dazu werde ich euch den Bibeltext vorlesen und an ein paar Stellen unterbrechen und euch ansprechen. Dann sagt bitte einfach das Gefühl oder den Gedanken, der euch als Erstes kommt. Und jetzt achtet einen Moment auf euren Atem und stellt euch vor, dass ihr 2.000 Jahre in der Geschichte zurückgeflogen seid. Ihr seid jetzt mit Jesus unterwegs und habt gerade 5.000 Menschen zu essen gegeben. Jetzt geht unsere Geschichte los.

(vorlesen – Text aus Mt 14,22-33)
Gleich darauf drängte Jesus die Jünger, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um für sich allein zu beten. Als es Abend wurde, war er allein dort. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind.

 Stell dir vor, dass du ein Jünger auf dem Boot bist. Wie geht es dir? Was denkst du?
(einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese erste Runde. Nun geht es weiter.

(vorlesen)
In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch sogleich sprach Jesus zu ihnen und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Petrus erwiderte ihm und sagte: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme! Jesus sagte: Komm!

Stell dir vor, dass du Petrus bist. Auf deinen Wunsch hin hat Jesus dich gerade eingeladen, über das Wasser zu ihm zu kommen. Wie geht es dir? Was denkst du? (einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese zweite Runde. Nun geht es weiter.

(vorlesen)
Da stieg Petrus aus dem Boot und kam über das Wasser zu Jesus. Als er aber den heftigen Wind bemerkte, bekam er Angst. Und als er begann unterzugehen, schrie er: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus und ergriff ihn.

Stell dir vor, dass du einer der Jünger bist, der gerade miterlebt hat, wie Petrus begonnen hat, unterzugehen und wie Jesus ihn aus dem Wasser herausgezogen hat. Wie geht es dir? Was denkst du? (einer nach dem anderen, vielleicht reihum, sagt einen Gedanken. Wenn alle gesprochen haben, geht es weiter.) Danke für diese dritte Runde. Jetzt geht es weiter.

(vorlesen)
Jesus sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, Gottes Sohn bist du.

Nun könnt ihr die Geschichte noch einen kleinen Moment nachklingen lassen und dann wieder hier im Petersdom ankommen. Du kannst die Übung hier beenden oder noch einmal die Frage stellen, ob die Gruppe noch einmal kurz erzählen und austauschen mag, wie es mit dem Bibliolog gegangen ist.

La bocca della verità und Basilika Santa Maria in Cosmedin

vor der Kirche

Die bocca della verità – auf Deutsch: der Mund der Wahrheit – ist ein beliebtes Touristenziel. Es handelt sich um ein scheibenförmiges Relief in Form einer riesigen Maske aus Marmor mit einem Gewicht von 1.300 kg. Man weiß fast nichts über dieses große und beeindruckende Relief, außer dass es etwa 2000 Jahre alt ist und vermutlich einen antiken Gott darstellt. Eine Theorie ist, dass es einmal ein Deckel der Cloaca Maxima (des römischen Abwassersystems) war. Viele Mythen und Legenden umgeben dieses massive Stück gemeißelten Marmors. Seit dem Mittelalter gibt es den Mythos, dass Lügnern, die ihre Hand in das Innere der Skulptur legen, die Hand abgebissen wird.

Die Bocca della verità steht im Vorhof der Kirche Santa Maria in Cosmedin, einer Kirche, in der heute im melkitischen Ritus gefeiert wird. Abgesehen von den antiken Säulen ist in der Kirche besonders der Mosaikboden aus dem 12. Jahrhundert zu bestaunen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Bocca della verità:

Der Mythos eines Lügendetektors ist wohl so alt wie die Menschheit. Nicht immer ist es leicht, die Wahrheit zu sagen. Manchmal fehlt dazu der Mut, weil sie peinlich oder deprimierend oder ärgerlich erscheint. Habt ihr schon einmal erlebt, wie befreiend es sein kann, sich nach einer Zeit des Zögerns zu überwinden und die Wahrheit zu sagen?


Santa Maria in Cosmedin:

Schaut euch den Mosaikboden an: Aus vielen Steinchen entstehen ganz verschiedene Muster. Welches gefällt euch denn am besten? Wenn ihr Stift und Papier dabei habt, könnt ihr versuchen, ein Muster abzuzeichnen. Was sind denn die Steinchen (Menschen, Dinge etc.) aus denen das Mosaik deines Lebens gebildet ist? Könnt ihr schon ein Muster erkennen?

Ideen für den Besuch

  • Oft gibt es eine ziemliche Schlange, um zur Bocca della verità zu gelangen. Ihr könnt die Zeit in der Schlange dazu nutzen, um euch über Wahrheit und Lügen und Notlügen auszutauschen: Wann findet ihr, ist eine Lüge gerechtfertigt? Wann sollte man die Wahrheit sagen
  • Wenn ihr an der Bocca della verità wart, geht in die Kirche hinein. In der Kirche sind meist nur wenige Menschen. Versucht den Ort auf euch wirken zu lassen und ihn mit allen Sinnen aufzunehmen.
  • Sucht euch einen Ort und nehmt euch Zeit für einen Austausch rund um die beiden Fragen aus dem Abschnitt: Der Ort und dein Leben – zum Nachdenken.
  • Dann könnt ihr eine der beiden Aktionen mit der Gruppe machen.

Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Aktion

Jeder bzw. jede erkundet und entdeckt die Kirche für sich. Anschließend soll jede Person in Stille und für sich ihren Ort in der Kirche finden. Warum dieser Ort der „richtige“ ist, bleibt jedem überlassen. Ist es ein Ort, an dem man besonders für sich sein kann oder einen guten Blick auf etwas hat, an dem man stehen oder sitzen kann? All das bleibt jedem selbst überlassen. Probiert verschiedene Orte aus. Wie fühlt es sich an, dort zu sein? Und wenn er doch nicht passt, geht und sucht weiter. Danach treffen sich alle wieder draußen vor der Kirche und bilden Zweier- oder Dreiergruppen. Die Kleingruppen gehen gemeinsam hinein und zeigen den jeweils anderen „ihren“ Platz und was ihnen daran gefällt, guttut bzw. sie fasziniert.
Danach treffen sich alle wieder im Eingangsbereich der Kirche; nun bilden sich Kleingruppen, die nochmals in die Kirche hineingehen und einander die Orte zeigen, das, was sie wahrgenommen haben, was sie angesprochen hat oder irritiert.


Aktion
 Jede bzw. jeder sucht sich das Muster in den Mosaikböden, das ihm/ihr am besten gefällt und macht ein Foto davon (möglichst direkt von oben). Dann stellt ihr die Fotos in eure (WhatsApp)-Gruppe und macht daraus eine Collage. Wie sieht das aus?

Der Ort: eine Hinführung

vor der Kirche

Wir stehen jetzt vor der Kirche San Luigi dei Francesi, der Nationalkirche der Franzosen. Sie ist als Anlaufstelle für die französischen Pilger in Rom gegründet und gebaut worden. Wir gehen jetzt in die Kirche und schauen uns ein bestimmtes Bild an.

vor der Kapelle mit den Bildern von Caravaggio – die vorderste linke Seitenkapelle, dort, wo die vielen Leute stehen. Es gibt auch hier einen Automaten, der für 1 Euro die Bilder ausleuchtet. Die Investition lohnt sich; meist gibt es hier aber so viele Touristen, dass bestimmt irgendjemand das Geld in den Kasten wirft

In dieser Kapelle sehen wir drei Bilder von Caravaggio, einem römischen Maler des 16. Jh, der besonders bekannt für die Licht- und Schattenspiele in seinen Bildern ist. Wir schauen uns besonders das linkeste Bild an, die Berufung des heiligen Matthäus.

Schaut euch die Menschen, die ihr auf dem Bild erkennen könnt, genau an. Jesus, der junge Mann mit dem zarten Heiligenschein, betritt von rechts die Szene. Das Licht kommt mit ihm in das Bild, in die Szene und in das Leben der dort sitzenden Menschen. Halb verdeckt von Petrus, der vor ihm steht, schaut er auf die Männer am Tisch, zu den Zöllnern, die dabei sind, die Einnahmen des Tages zu zählen. Jesus zeigt auf einen von ihnen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

  • Menschen reagieren unterschiedlich. Manche schauen auf, andere bleiben bei der Arbeit. Der junge Mann schaut fragend. Der ältere Mann zeigt mit seinem Finger, als wolle er fragen: Bin ich gemeint? Oder der hier neben mir? Es ist interessant, dass gar nicht 100 % klar ist, wer auf dem Bild Matthäus ist. Wer ist gemeint?
    Sucht euch nun für 5 min einen Platz in der Kirche, an dem ihr ein wenig für euch bleiben könnt und schließt die Augen. Stellt euch vor, dass der Finger Jesu auf euch zeigen würde. Jesus würde nun sagen: „Folge mir nach!“ Wie fühlt sich das an? Wie würdet ihr reagieren?
  • Matthäus wird aus seinem Alltag heraus, aber auch in seinen Alltag hinein berufen. Er blieb wahrscheinlich Zöllner, und doch hat ihn diese Begegnung grundlegend verändert. Habt ihr es schon einmal erlebt, dass eine Begegnung etwas in eurem Leben verändert hat? Tauscht euch zu zweit oder zu dritt darüber aus.

Ideen für den Besuch

  • Du kannst die kurze Einführung vor der Kirche vorlesen. Ihr braucht euch diesmal nicht die ganze Kirche anzuschauen, es geht vor allem um ein Bild, das ihr vorne links findet.
  • Wenn ihr vor der Seitenkapelle mit dem Bild steht, kannst du die Zeilen für das Bild vorlesen. Gib dann der Gruppe gut Zeit, das Bild anzuschauen und sich darüber auszutauschen; ihr könnt es auch gemeinsam anschauen.
  • Unter dem Punkt „der Ort und mein Leben“ findest du zwei Anregungen. Die erste ist eher für eine Einzelbesinnung gedacht, die zweite für einen Austausch zu zweit oder in einer Kleingruppe. Du kannst dir überlegen, welche der beiden Anregungen für deine Gruppe geeigneter ist.
  • Aktion mit der Gruppe ist eine Vertiefung, die du im Anschluss an den Besuch der Kirche durchführen kannst.

Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

(wieder draußen vor der Kirche)

Wir haben auf dem Bild gesehen, wie Matthäus angesprochen wird – ganz persönlich. Eine jede und ein jeder von uns ist anders und lässt sich von unterschiedlichen Dingen, Worten, Gesten ansprechen. Ihr habt nun den Auftrag, in der nächsten Stunde (oder wie lange du Zeit geben willst), das zu fotografieren, was euch anspricht. Vielleicht ist es etwas, das sofort ins Auge fällt; vielleicht ist es aber auch ein unscheinbares Detail, das ihr entdeckt habt und spannend findet. Ihr dürft es fotografieren und dann werden wir unsere Entdeckungen teilen.

(Diese Aktion kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden – je nachdem, was mit deiner Gruppe möglich und sinnvoll ist:

  • die Einzelnen gehen alleine los und ihr euch nach z. B. einer oder zwei Stunden wieder an einem bestimmten Ort trefft
  • Ihr geht z. B. zur Piazza Navona und die Einzelnen haben 20 min oder eine halbe Stunde Zeit, etwas zu suchen, was sie anspricht und ihr trefft euch dann an der gleichen Stelle wieder
  • Ihr geht langsam gemeinsam weiter und die Einzelnen sollen im gemeinsamen Unterwegssein sich ihr Foto suchen)

San Clemente

Der Ort: eine Hinführung

im Vorhof beim Brunnen

San Clemente ist einer der ältesten christlichen Orte Roms. Wohl schon seit dem ersten Jahrhundert trafen sich hier Christen, um ihren Glauben zu miteinander zu feiern. Die Kirche, die wir heute sehen, ist das vierte Gebäude, das über drei älteren Bauwerken steht. Wir stehen hier im Vorhof an einem Brunnen. Hört ihr das Plätschern des Wassers? Unter der Kirche gibt es Ausgrabungen und wenn man ganz nach unten kommt, bis in die älteste Schicht, hört man wieder Wasserplätschern.

Das Wasser kann uns an die Taufe erinnern und uns anregen, darüber nachzudenken, was uns lebendig macht.

In der Kirche gibt es ein wunderbares großes Mosaik, das das Kreuz als Lebensbaum darstellt. Die grünen Zweige und Blätter, die von ihm ausgehen, füllen das ganze Bild aus und mitten zwischen ihnen spielt sich das ganze Leben ab: Man sieht ganz verschiedene Personen und Tiere. Unter dem Kreuz sieht man wieder Wasser, an dem ein Hirsch trinkt. Der Hirsch ist ein Symbol für die durstige Seele.


Erklärung zum Mosaik

In der Mitte sehen wir Christus am Kreuz und Maria und Johannes daneben oder darunter stehen. Auf dem Kreuz sind zwölf Tauben dargestellt, die die zwölf Apostel symbolisieren. Am oberen Rand des Kreuzes sehen wir eine Hand, die eine Krone bzw. einen Siegeskranz hält. Gleichzeitig sieht es so aus, als würde diese Hand, die Hand Gottes, das Kreuz in die Erde rammen; aus dem unteren Bereich entfaltet sich dadurch die neue Schöpfung. Alle Ranken, die das ganze restliche Mosaik ausfüllen, gehen von diesem Punkt aus, und mittendrin finden sich Pflanzen, Tiere und Menschen, die alle in dieser Neuschöpfung ihren Platz gefunden haben. Unterhalb der Ranken entspringen vier Flüsse, die die Evangelien symbolisieren, an denen die Gläubigen dargestellt als Hirsche, die ihren Durst stillen.

Darunter das „Lamm Gottes“ und die zwölf Lämmer, die Apostel, die aus den beiden Städten Betlehem und Jerusalem kommen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

zum Brunnen im Vorhof

Das Wasser ist ein Symbol für das Leben, für das, was lebendig macht. Uns Christen ist in der Taufe neues Leben geschenkt. Wisst ihr etwas über eure Taufe? Gibt es etwas, was ihr mit eurer Taufe verbindet? Was bedeutet es euch, getauft zu sein? Was bedeutet es euch, Christ bzw. Christin zu sein? Wenn ihr nicht getauft wärt – würdet ihr euch heute taufen lassen? Warum oder warum nicht?


zum Mosaik in der Kirche:

Das Kreuz ist hier als Lebensbaum dargestellt. Viele Menschen und Tiere sammeln sich darum herum, weil sie Nahrung finden, weil es sich hier gut leben lässt. Wo und wie erfahrt ihr Stärkung? Was tut euch für euren Glauben und euer Ministrant oder Ministrantin sein gut?

Ideen für den Besuch

  • Den Vorhof mit dem Brunnen kann man gut nutzen, um ein wenig im Schatten zu verweilen. Du kannst dort die Einführung vorlesen und anregen, dass sich deine Gruppe über die Fragen zur Taufe austauscht.
  • Geht dann in die Kirche und betrachtet das Mosaik; du kannst in der Kirche die Erklärung zum Mosaik vorlesen.
  • Gib der Gruppe Zeit, das Mosaik in Ruhe anzuschauen und gib ihnen den Auftrag, möglichst viele Details zu finden: Welche Personen und welche Tiere können sie entdecken?
  • Der Besuch der Unterkirche und der Ausgrabungen lohnt sich, wenn die Gruppe Interesse hat. Leider gibt es keine besonders guten Beschreibungen dessen, was man sieht. San Clemente ist besonders spannend, weil man diese verschiedenen Schichten erleben kann. Wenn ihr hinuntergeht, fordere deine Gruppe auf, aufmerksam zu sein: Wo können sie das Wasser hören?

Konkrete Anregungen für eine Aktion in der Gruppe

Die Ministrant:innen suchen sich im Mosaik das Detail, das ihnen am besten gefällt, und fotografieren es. Dann tauscht ihr euch über eure Entdeckungen aus.

Man sieht einen Mönch, der liest, Männer und Frauen, die Tiere versorgen … du kannst die Frage stellen, was die Ministrant:innen besonders gerne tun. Wenn sie auf diesem Mosaik dargestellt wären – bei welcher Tätigkeit oder in welcher Haltung wären sie abgebildet?

Il Gesù

Der Ort einer Hinführung

vor der Kirche

Hier stand ursprünglich nur eine kleine Kapelle „Santa Maria della Strada“, die Gottesmutter vom Weg. Das Bild, das dort verehrt wurde, sieht man noch in der Kirche in der Kapelle links vom Altar. Als die ersten Jesuiten nach Rom kamen, wurde hier ihr Zentrum. Der heilige Ignatius von Loyola hat hier viele Jahre gelebt. Er hat von hier aus den Jesuitenorden geleitet und noch selbst den Bau angeordnet. Später wurde er in der Kirche begraben. Il Gesù gilt als die erste Barockkirche und wurde so zum Vorbild für viele Kirchen in ganz Europa und darüber hinaus.

Wir schauen uns nun die Fassade an. In der Mitte sehen wir die drei Buchstaben IHS. IHS steht für den Namen Jesu; es sind die ersten drei Buchstaben des Wortes Jesu aus dem griechischen Alphabet. Der Name Jesus ist für die Jesuiten ganz wichtig und so ist auch diese Kirche Gesù, dem Namen Jesu geweiht. Wenn ihr später in die Kirche geht, könnt ihr suchen, wo und wie oft ihr dieses Zeichen IHS findet.

Dann sieht man auf der rechten Seite eine Figur, die ein Buch trägt. Das ist der heilige Ignatius, der hier viel Zeit damit verbracht hat, an einem Buch zu schreiben, nämlich der Regel für den Jesuitenorden. Während er seine Gefährten in die ganze Welt geschickt hat, blieb er hier, um an diesem Buch zu arbeiten. Auf der anderen Seite sehen wir den Heiligen Franz Xaver, einen Freund des Ignatius, den Ignatius nach Indien geschickt hat. Er ist mit einem offenen, brennenden Herzen dargestellt, weil er so vor Liebe zu Jesus gebrannt hat, dass er unermüdlich unterwegs war. In der Kirche sehen wir dann auf der linken Seite das Grab des heiligen Ignatius und auf der rechten Seite die Gedenkstätte des Heiligen Franz Xaver – hier ist allerdings nur sein rechter Arm (mit dem er so viele Menschen getauft hat; sein übriger Leichnam ist in Goa, in Indien bestattet).

Der Ort und dein Leben zum Nachdenken

Ignatius und Franz Xaver haben völlig unterschiedliche Leben gelebt: Ignatius am Schreibtisch in Rom und Franz Xaver unermüdlich unterwegs. Sie haben sich mit ihren jeweiligen Stärken Gott zur Verfügung gestellt und auf je ihre Weise eine wichtige Mission erfüllt. Was könnt ihr denn besonders gut? Was tut ihr gern? Welche Leidenschaft habt ihr? Was könnte denn eure Mission sein?

Ideen für den Besuch

  • Die Fassade sieht man besonders gut in der Nähe der Straße oder von der anderen Straßenseite aus. Ihr könnt euch dort zusammenstellen und den Text aus der Einführung lesen.
  • Du kannst gleich an dieser Stelle deine Gruppe auf die beiden leeren Nischen ober Ignatius und Franz Xaver hinweisen und sie bitten, ein Foto von einer Nische zu machen.
  • Ihr könnt euch auf den Stufen vor der Kirche – oder wenn es zu heiß ist, in der Kirche hinsetzen und über die Fragen zu den eigenen Stärken nachdenken.
  • Da kannst du dann auch die Aktion erklären.
  • Der Innenraum der Kirche ist so gestaltet, dass man von überall einen freien Blick auf den Altar hat und gut zur Kanzel sieht. Das Deckengemälde stellt den Himmel dar. Mithilfe des Spiegels kann man es gut betrachten.
  • Rechts neben dem Eingang zur Kirche kommt man über den Eingang zum „colleggio internationale“ der Jesuiten zu den „camerette di Sant’Ignazio“, den Räumen, in denen der Heilige Ignatius gelebt hat. Sie sind von Mo - Sa von 16 bis 18 Uhr und Sonntag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Für Interessierte lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.

Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Die beiden Nischen über Ignatius und Franz Xaver sind leer. Nicht weil die Statuen gestohlen worden wären, sondern als Erinnerung, dass wir selbst heilig werden sollen und dann dort stehen könnten. Welche Eigenschaft oder Fähigkeit ist denn für euch charakteristisch? Wie möchtet ihr, dass man sich einmal an euch erinnert?

Macht ein Foto von der Nische und bearbeitet es dann so, dass ihr ein Symbol oder ein Bild in die Nische hineinstellt oder zeichnet. Stellt dann die Fotos in eure Gruppe. (du kannst als Gruppenleiter:in auch anbieten, dass die Fotos an dich geschickt werden und du stellst sie in die Gruppe – sodass die Gruppe dann raten kann, von wem welches Foto ist.)

Sant’Ignazio

Der Ort: eine Hinführung

Vor der Kirche

Die Kirche Sant’Ignazio liegt direkt neben dem ersten Kolleg (=Ausbildungsstätte) für die jungen Jesuiten und wurde gebaut, als Ignatius von Loyola im 17. Jahrhundert heiliggesprochen wurde. Schaut euch einmal die Piazza an: Die geschwungenen Fassaden, die vielen Fenster … man hat fast den Eindruck, in einem Theater zu sein, wo die Fassade der Kirche die Bühne ist. Also eine Einladung, die Kirche zu betreten.

Innen drinnen dürft ihr schauen, was euch Besonderes an der Kirche auffällt.


(falls die Ministrantinnen und Ministranten Schwierigkeiten haben, draufzukommen, kannst du sie ermuntern, den Blick nach oben zu wenden und die Aufmerksamkeit in Richtung Kuppel in der Mitte zu legen. Leider ist die Kuppel viel zu dunkel, sodass recht schnell auffällt, dass mit der Kuppel etwas nicht stimmt. Trotzdem ist es beeindruckend, wie gut sie gemalt ist. Auf der rechten Seite gibt es einen Automaten, mit dem man für Kleingeld Licht machen kann. Auf dem Boden gibt es im Mittelgang einen Punkt, von dem aus die Proportionen stimmen und die Kuppel ganz echt wirkt. Wenn man weiter nach vorne geht, merkt man, dass alles völlig schief und verzogen ist.)

wenn die Ministrant:innen die Kuppel entdeckt haben

Da es nicht genug Geld für den Bau einer echten Kuppel gab, wurde der Jesuiten-Bruder und Künstler Andrea Pozzo beauftragt, eine Kuppel zu malen. Nachdem ihm das so gut gelungen war, wurde er dann beauftragt, auch das Deckenfresko im hinteren Bereich zu gestalten. Auch hier hat man den Eindruck, die Kirche wäre sehr hoch und gewölbt – aber in Wirklichkeit ist das alles nur perspektivische Malerei. Ihr könnt selbst die Orte suchen, von denen aus alles stimmig aussieht und die Punkte, wo man ganz deutlich sieht, wie die Säulen schief und verzogen sind und die Perspektiven nicht stimmen.

Der Ort und dein Leben: zum Nachdenken

Zu der Zeit, als die Kirche gebaut wurde, waren schöne, große Kuppeln voll im Trend. Es war unvorstellbar, dass eine so große und wichtige Kirche keine Kuppel haben sollte – aber leider fehlte dazu das nötige Kleingeld. So griff man also zu einem Trick und beauftragte einen Künstler damit, eine falsche Kuppel zu malen, um den Schein zu wahren.

Wie denkt ihr darüber? In welchen Situationen habt ihr schon einmal so „getan als ob“? Wie habt ihr euch dabei gefühlt und wie gingen diese Geschichten aus? Wann findet ihr es ok, so zu tun als ob und wann ist das absolut nicht mehr ok?

Ideen für den Besuch

  • Versammle dich mit deiner Gruppe vor der Kirche, lies die Einführung vor und nehmt euch Zeit, den Platz anzuschauen.
  • Dann geht in die Kirche – erzähle deiner Gruppe noch nichts von der Kuppel, sondern ermuntere sie, selbst nach etwas Besonderem in dieser Kirche zu suchen. Wenn sie nicht draufkommen, gib ihnen Hilfestellungen.
  • Lass sie die Perspektiven der Kuppel und des Deckenfreskos erkunden.
  • Stelle ihnen die Fragen aus dem Punkt „Der Ort und dein Leben“ und ermutige sie, sich einen Platz in der Kirche zu suchen, um in Kleingruppen über die Fragen zu diskutieren.
  • Trefft euch dann wieder am vorderen rechten Seitenaltar (im Querschiff) für die gemeinsame Aktion und setzt euch dort auf die Bänke.

Konkrete Anregung für eine Aktion mit der Gruppe

Der Seitenaltar im rechten Querschiff ist dem Heiligen Aloisius Gonzaga geweiht, der dort auch begraben ist. Aloisius war ein italienischer Adliger, der gegen den Willen seines Vaters unbedingt bei den Jesuiten eintreten wollte. Während seines Theologiestudiums kümmerte er sich intensiv um Kranke. Als in Rom eine Pestepidemie wütete, steckte er sich bei der Pflege von Pestkranken an und starb mit 23 Jahren an der Krankheit. Bald nach seinem Tod wurde er schon als Heiliger betrachtet und vom Volk verehrt.

Er gilt als Schutzpatron der Jugend. In Gelsenkirchen-Schalke gibt es z. B. ein Kirchenfenster, in dem Aloisius mit Schalke-Fußballschuhen und Fußball dargestellt ist. Wir sind hier an dem Ort, wo er gelebt hat und gestorben und begraben ist … und wollen uns nun einen Moment Zeit nehmen, um für die Jugendlichen zu beten, die einen besonderen Platz in unserem Herzen haben, um diejenigen, die es schwer haben und um die wir uns Sorgen machen.

Wir beginnen unser Gebet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Guter Gott, wir sind hier in der Kapelle des heiligen Aloisius von Gonzaga versammelt und möchten dich jetzt für Jugendliche beten: Für diejenigen, die es schwer haben. Für diejenigen, die nicht mehr weiterwissen. Für diejenigen, die nach einem Sinn in ihrem Leben suchen. Für diejenigen, die gerade mit ihrem Leben überfordert sind. Für diejenigen, die nach Gott suchen …

Und jetzt dürft ihr die Namen von den Jugendlichen nennen, an die ihr besonders denkt und für die ihr beten wollt.
Guter Gott, wir bitten dich für … (und nun nennen die Ministrant:innen die Namen)

(anschließend kurze Stille)

Gemeinsam beten wir jetzt das Vaterunser.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von den Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit.
Amen.

Herr Jesus, wir bitten dich: lass alle Jugendlichen dieser Welt ihr Leben in die Hand nehmen, nach den schönsten und sinnvollsten Dingen des Lebens streben und stets ein freies Herz bewahren. Hilf ihnen, dem Ruf, den du an jeden Einzelnen von ihnen richtest, zu folgen, um ihren Lebensentwurf zu verwirklichen und glücklich zu werden. Halte ihre Herzen offen für große Träume und lass sie auf das Wohl ihrer Schwestern und Brüder achten.
(aus dem Gebet von Papst Franziskus für die Jugendsynode)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

7 innere Orte

 

Hingucken ins Innere


Die Stadt Rom und die Wallfahrt wirkt auf uns als Wallfahrer/innen. Wir nehmen viel wahr, führen Gespräche, beten und erleben vieles. Das hat eine Auswirkung auf unser Innenleben. Bei den nächsten 7 inneren Orten, dem Innenleben, geht es darum, ehrlich auf das zu blicken, was ist. Es geht nicht um ein Werten oder ein Umbiegen. Das Gefühl, das gerade ist, muss nicht verändert werden. Es soll aber Raum haben, um bewusst wahrgenommen zu werden.

Für diese sieben Orte kannst du im Vorfeld etwas vorbereiten, wo du deine Gedanken festhalten kannst:

eine Gruppe mit dir selbst in einem Messengerdienst für Memos
Notizenfunktion im Handy
Notizbuch

Unmut gegenüber anderen

für deine Gruppe

 

Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das Erste von allen? Jesus antwortete: Das Erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als Zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
(Mk 12, 28 – 31)

In dieser Stelle begegnen wir der Nächstenliebe als zweithöchstes Gebot nach der Liebe zu Gott. Wenn wir streiten und wütend auf manche Menschen sind, fragen wir uns vielleicht manchmal, ob man Nächstenliebe einüben kann. Ich denke: Ja! Denn Liebe ist mehr als ein Gefühl. Hast du schon einmal gehört, dass Liebe auch eine Tugend ist? Liebe ist sogar die wichtigste Tugend in unserem Alltag und es ist sehr wichtig, dass wir diese Tugend einüben. Mutiger, tapferer, gerechter, liebevoller werden, das ist für jeden Christen eine große Herausforderung. Wenn man Menschen mit herzlichem Wohlwollen begegnet, fühlen sie sich als Person ernst genommen und wertgeschätzt. Sie können sich besser entfalten. Wenn wir versuchen, in den kleinen Dingen, die uns leichtfallen, Nächstenliebe einzuüben, schaffen wir es besser und einfacher, auch da zu lieben, wo andere uns nicht gut behandeln oder wir nicht „zurück geliebt“ werden. Hier sind wir besonders herausgefordert: Wenn wir mit den Menschen, die wir als unsere Gegner sehen, anders umgehen müssen, indem wir auf Rache, Vergeltung und Gewalt verzichten.

Anleitung
Methode:

  1. Bibelstelle laut vorlesen.
  2. Austausch: Was hat euch besonders gut gefallen?
  3. Text vorlesen, kurze Stille, jeder sagt noch einmal kurz, was ihm besonders gefallen hat.
  4. Warum hast du das ausgesucht?
  5. Fragen zum Überlegen:
    • Mutter Theresa empfahl einmal „zu lieben, bis es wehtut“. Was meinte sie wohl damit?
    • Was bedeutet es für dich, dort zu lieben, wo du nicht „zurück geliebt“ wirst? Wo sind in deinem Alltag Gelegenheiten dazu?

Action Step

Überlege dir in den kommenden Tagen, was du freiwillig tun könntest, bevor jemand auf die Idee kommen könnte, dich darum zu bitten / dich hierfür zu fragen.

Einsamkeit

für dich persönlich


Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt!
(Mt 28, 20)

Manchmal fühlt man sich trotz Freunde, einer großen Gruppe und vollen Tagen einsam und alleine. Wenn da noch dazukommt, dass die meine Gruppe auch müde und ausgelaugt sind, genervt reagieren oder ich das Gefühl habe, dass mir niemand zuhört, können sich schon mal Leere und drückende Einsamkeit in mir breitmachen. Wenn du gerade diese Art von Einsamkeit spürst, fragst du dich vielleicht: Ist da jemand?

Hier sollst du wissen: Gott weiß, wie es dir geht! Und ja, da ist jemand! Denn er garantiert uns seine Anwesenheit und den Beistand seines Sohnes in unseren einsamsten Momenten. Und in solchen Momenten hilft es, sich neu zu sortieren:

 

Anleitung

  • Nimm dir bewusst einen Moment Zeit, um so gut wie möglich das Gefühl deiner Einsamkeit zu beschreiben.
  • Womit packst du deinen Koffer für die nächsten Tage neu? Du kannst alles mitnehmen, worauf du im Leben vertrauen kannst.
  • Bring nun das vor Gott, was dir auf dem Herzen liegt. Du kannst danken, bitten, aber auch klagen und / oder alles, was du aufgeschrieben hast, nochmal in deine eigenen Worte fassen.

Action Step


Schenke jemandem dein Vertrauen (selbst wenn es nur um eine Kleinigkeit geht).

Rückblick – eine Begegnung mit Jesus erspüren

für dich / für deine Gruppe

 

(Vorlesen)
Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
(Lk 19, 1-6)

(du kannst den Text, wenn du möchtest, vorlesen):
Wenn ich die Geschichte von Zachäus lese, denke ich mir immer: „Wow, dieser kleine Mann ist wirklich auf den Baum geklettert, um Jesus zu sehen! WIE ANSTRENGEND muss das für ihn gewesen sein!“ Zachäus macht sich also auf den Weg, um Jesus zu sehen und als Jesus bei ihm vorbeikommt, spricht er ihn mit Namen an und wir dürfen uns wundern: Was hat die Begegnung mit Jesus für eine Wirkung! Ein kurzer Moment, ein paar Worte, eine kleine Geste und im Leben des Zachäus ist nichts mehr, wie es vorher war.

Wir alle sind in diesen Tagen auch unterwegs in Rom - auf einer Wallfahrt mit allem, was dazu gehört: lange Busfahrt, Hitze, Enge, langem Laufen und Fußschmerzen, und auch mit dem Ziel, das Zachäus hatte: Jesus näherzukommen, Jesus besser kennenzulernen und das, was wir von ihm erkennen konnten, mit in den Alltag zu nehmen.

Anleitung
Nimm dir einen Moment Zeit, um über folgende Fragen nachzudenken:

  • Gab es in den letzten Tagen einen Moment, in dem du sagen würdest, dass du eine Begegnung mit Jesus hattest? Nimm dir einen Moment Zeit, um die Begegnung so gut wie möglich in Worte zu fassen.
  • Was hast du gesehen, körperlich gespürt, geschmeckt? Was hast du dabei gefühlt? Was hat Jesus dir zugesagt?

Action Step

Bewahre diese Erinnerung in deinem Herzen und danke Gott dafür. Auf der Rückfahrt oder an einem anderen passenden Zeitpunkt nimmst du dir Eine Veränderung steht an vor.

Eine Veränderung steht an

schicke diesen Text den Personen, die Planlosigkeit gemacht haben

 

Nimm dir deine Notizen oder dein Audio zu c. nochmal zur Hand und lies sie dir durch / höre sie dir an. Wenn wir in unserem Leben die Spuren Gottes zu ergründen versuchen oder manchmal ein Erlebnis beschreiben können, das uns ganz tief berührt, etwa im persönlichen Gebet, der heiligen Messe, der persönlichen Anbetung oder auch einfach im Alltag, dürfen wir teilhaben an dem „Sich-zeigen-Gottes“, an seiner Offenbarung. Wir können uns das so vorstellen, dass Gott sich uns zuwendet, auf jeden einzelnen von uns zugeht und etwas von sich preisgibt. Sozusagen in mein ganz persönliches Leben hineinspricht und mein Herz berührt. Wenn ich erfahren darf, dass Gott beginnt, mit mir zu kommunizieren, muss ich mir Gedanken darüber machen, wie ich darauf antworten kann. Wenn wir nochmal die Geschichte von Zachäus anschauen, dann spricht er seine Antwort in Taten: Er verändert seine Lebensweise komplett! 

Lies die Stelle nochmal:

Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist .
(Lk 19, 1-6)

Anleitung
Welche Auswirkungen haben deine Notizen zu c.?
Gibt es Dinge, die sich verändern? Welche sind das?
Welches Commitment möchtest du machen?

Action Step
Setze dein Commitment um!

Planlosigkeit


Menschen sind wie Schiffe. Wir treiben auf dem Ozean hin und her. Manchmal werden wir von der Strömung erfasst und das Schiff wechselt seine Richtung, mal nach rechts, mal nach links. Die Strömung bestimmt, wohin es uns verschlägt. Voran kommen wir so aber nicht. Wenn ein Schiff aber den nächsten Hafen, also sein Ziel kennt, dann wird es »zielsicher« auf diesen nächsten Hafen zusteuern. Und nach diesem Stopp zum nächsten Hafen und zum nächsten und zum nächsten ... Vielleicht kennst du solche Menschen, Menschen, die erfolgreicher sind als andere, die sich durch nichts von ihrem Ziel abbringen lassen. Fällt dir da spontan jemand ein? Bei Schiffen ist es so, dass die Schiffe, die Ziele haben (z.B. den Transport verschiedener Güter zu einem Hafen, weil sie im Zielland Mangelware sind), in wenigen Jahren viel mehr erreichen, als andere Schiffe ohne Ziel in ihrem ganzen Leben. Und wie ist es bei uns Menschen?  Bei uns Menschen sind Ziele zwar auch sehr wichtig, aber noch wichtiger für uns ist zu wissen, WARUM wir eigentlich etwas machen. Wenn wir unser Warum klar haben, können wir intuitiv gute Entscheidungen treffen, strahlen Entschlossenheit und Klarheit aus und können besser mit Gleichgesinnten in den Austausch kommen. Das lässt sich natürlich auf alle Lebensbereiche anwenden: Arbeit, Beziehungen, Freizeitgestaltung, Lebensplanung … Heute möchte ich dir aber einfach die Anregung geben, mal darüber nachzudenken, ob du grundsätzlich der Meinung bist, dass es sich lohnen würde, über dein Warum in einem deiner Lebensbereiche nachzudenken?

Viele Begegnungen


Ich habe letztens eine Studie gelesen, die sagt, dass wir im Schnitt 63,7h pro Woche im Internet / in den sozialen Medien unterwegs sind – auf 7 Tage gerechnet sind das 9h pro Tag … 9h pro Tag, in denen wir in unser Handy oder in unseren Laptop vertieft sind. Das bedeutet, dass wir in dieser Zeit eigentlich keinem Menschen persönlich begegnen. Jetzt sind wir auf einmal auf einer Wallfahrt, sind den ganzen Tag unterwegs und treffen wahrscheinlich auf mehrere tausend Menschen am Tag. Ganz schön ungewohnt, oder? Vielleicht auch überfordernd?

Nimm dir jetzt einen kurzen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie die Begegnungen in den letzten Tagen für dich waren.

Martin Buber sagt: "Alles wirkliche Leben ist Begegnung."  Gleichzeitig ist es uns manchmal auch zu viel, immer unter Leuten zu sein. Und manchmal ist es auch wichtig, darauf zu schauen, wie welche Begegnungen für mich waren.

 

Anleitung

Nimm dir einen kurzen Moment Zeit, um dich an 3 Begegnungen der letzten Tage zu erinnern und sie aufzuschreiben. Orientiere dich dabei gerne an den Fragen:

  1. Welche Begegnungen ragen aus den letzten Tagen heraus?
  2. Warum ragen sie heraus? Was war das Besondere an diesen Begegnungen?

 

Action Step


Du kannst diese Begegnungen nun in ein kurzes Gebet einschließen und dem Herrn hinhalten.

Herr, ich danke dir für die Begegnungen der letzten Tage.
Ich danke dir besonders für die Begegnung mit (Person einfügen), weil (Grund einfügen).
Lass diese Begegnung Früchte tragen und lege mir ins Herz, was ich aus diesen Begegnungen mitnehmen kann.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Amen.
 

Über den Glauben sprechen


Erinnerst du dich noch an deine Firmvorbereitung? Da gab es einen Block zum Glaubensbekenntnis. Dieses Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche wird an Sonn- und Feiertagen in der Hl. Messe gebetet. Den Ursprung unseres Glaubensbekenntnisses finden wir im Missionsauftrag Jesu: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Alle Glaubensbekenntnisse der Kirche sind Entfaltungen des Glaubens an diesen dreifaltigen Gott und beginnen mit dem Bekenntnis zum Vater, Schöpfer und Erhalter der Welt, beziehen sich dann auf den Sohn, durch den die Welt und wir selbst Erlösung gefunden haben, und münden im Bekenntnis zum Heiligen Geist, der die Gegenwart Gottes in der Kirche und in der Welt ist. Und obwohl der Glaube das Persönlichste eines Menschen ist, ist er dennoch keine Privatsache. Wer glauben will, muss sowohl „ich“ als auch „wir" sagen können. Mit dem Glaubensbekenntnis bekennen wir immer wieder unsere Zugehörigkeit zur Kirche – von ihr haben wir den Glauben empfangen! Die Kirche hat den Glauben über Jahrhunderte zu mir ins Hier und Jetzt getragen. Wenn wir glauben, nehmen wir also Teil an einer gemeinsamen Überzeugung und wenn wir an einer Wallfahrt teilnehmen, sind wir mit Gleichgesinnten unterwegs, die diese Überzeugung ebenfalls teilen. Warum also nicht auch über den Glauben reden? Das hört sich zuerst ziemlich komisch an, weil wir es nicht gewohnt sind, über das zu sprechen, was wir glauben oder auch nicht glauben. Paulus fordert uns aber auf:

Fürchtet euch nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken, heiligt vielmehr in eurem Herzen Christus, den Herrn! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
(1. Petrus 3,15)


Anleitung


Denke über die Fragen nach und notiere dir die wichtigsten Dinge.

Hast du schon einmal über deinen Glauben mit jemandem gesprochen? Schreibe 3 Situationen auf.
Hast du schon einmal jemanden etwas über den Glauben gefragt? Wurdest du schon einmal etwas gefragt?


Action Step

Welche Fragen hast du? Sprich eine/n Mitwallfahrer/in an und macht euch gemeinsam darüber Gedanken.

Screenshot (217)

Wallfahrt auf der Appia Antica

Beschreibung der Route

Unser Pilgerweg führt auf einem besonders schönen Abschnitt der historischen Via Appia Antica von Santa Maria delle Mole bis zur Lateranbasilika (San Giovanni in Laterano) in Rom.

Startpunkt: Santa Maria delle Mole (per Zug gut erreichbar von Roma Termini)
Strecke: ca. 18,3 km
Dauer: etwa 4 Stunden Gehzeit
Endpunkt: Erzbasilika San Giovanni in Laterano, Rom
Besonderheiten unterwegs

Ein Höhepunkt der Strecke ist die kleine Kirche Santa Maria in Palmis (Domine Quo Vadis). Achtung: Auf Google Maps ist die Kirche teilweise unter ihrem lateinischen Namen „Santa Maria in Palmis“ gelistet.
Wenn man an den Callistus-Katakomben vorbeikommt, kann man an allen Tagen außer Mittwochs durch das Tor und dann fast geradeaus über das Gelände zur Domine Quo Vadis-Kirche gelangen. Mittwochs ist dieser Weg allerdings geschlossen.

Der direkte Weg auf der Via Appia Antica kann auf diesem Abschnitt teilweise sehr schmal und durch den Autoverkehr unangenehm sein. Daher empfiehlt es sich, die Wallfahrt möglichst nicht auf einen Mittwoch zu legen, um die angenehmere Route über die Katakomben zu nutzen. Alternativ gibt es auch Ausweichmöglichkeiten über den Parco della Caffarella, die jedoch etwas schwerer zu finden sind.

Anreise

Zugverbindung: Ab Roma Termini bis Santa Maria delle Mole (Vorortzug)
Von dort startet die Pilgerstrecke zu Fuß.

Pilgerweg

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